Kunstschulen zeigen Gesicht _ Jukus zeigt seine Vielfalt
Unter dem Motto Kunstschulen zeigen Gesicht präsentierten sich am 13. Juni 2015 landesweit 30
Kunstschulen mit über 5.000 Schülern und Besuchern auf dem 1. Niedersächsischen Kunstschultag. Bei Jukus war der Interkulturelle Garten Kulisse für ein offenes Atelier, stand Modell für werdende Künstler und präsentierte sich
als langfristiges Jukus-Projekt in schönster Blütenpracht. Dabei zeigten Garten, Besucher und Gärtner die vielen Gesichter, die Jukus ausmachen.
"Dass Kunst von Können kommt, wird oft zitiert. Und doch geht Kunst in seiner Bedeutung und Wirkung weit darüber hinaus", so Gerd Apportin. Als Stellvertretender Bürgermeister von Laatzen eröffnete er am 13. Juni 2015 für Jukus e.V. den 1. Niedersächsischen Kunstschultag im Interkulturellen Garten. Für einige Stunden wurde die "Bürger-Oase" zum offenen Atelier, zum Ausstellungsraum, zum Ausstellungsobjekt und stand gleichzeitig Modell für alle, die sich spontan im Malen und Zeichnen üben wollten. Der Landesverband der Kunstschulen Niedersachsen e.V. initiierte diese Aktion, um auf die unglaublich vielfältigen - und zumeist ehrenamtlich geleisteten - Angebote dieser außerschulischen Bildungsorte aufmerksam zu machen. Mit etwa 5.000 Kunstschülern und Besuchern wurde der Tag landesweit ein großer Erfolg.
Ebenso aus Sicht von Jukus. So konnte am Kunstschultag das neue Programmheft vorgestellt werden, in dem die Kurs- und Projektangebote bis zum Ende dieses Jahres dargestellt sind. Unter anderem auch das Projekt Jukus hochzwei. Im Rahmen des Programms Kunstschule 2020 fördert das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur in Zusammarbeit mit dem Landesverband bis einschließlich 2016 insgesamt fünfzehn Kunstschulen. Ziel des Programms ist es, deren Organisation zu unterstützen und damit ihre Kompetenz als Lernorte und als Kooperationspartner für Schulen und KiTas zu stärken. Für Jukus wird hierzu von Bettina Adolphs eine Zielgruppenbefragung bei den öffentlichen Bildungseinrichtungen in Laatzen und Umgebung, aber auch im außerschulischen Bereich durchgeführt.
Gemäß der Jahreszeit stand jedoch der Interkulturelle Garten im Mittelpunkt des Interesses - und das mit vollem Recht. Im vergangenen Jahr hat der Verein die Trägerschaft von Transition Town übernommen. Wer den Ort an der Würzburger Straße noch gekannt hat, als hier 2013 die Kultivierung eines eher unbeachteten Fleckchens Stadt begann, musste sich am Samstag die Augen reiben. 17 Familien und Gartengemeinschaften aus zehn Nationen haben in nur zwei Jahren einen blühenden und grünenden Ort der Begegnung und der Stille, des Spiels und des gemeinsamen Arbeitens geschaffen. Lili Farshchi, die im Namen von Jukus die kontinuierlichen Gartenarbeiten organisiert, und engagierte Mitglieder des Vereins haben die Besucher mit einem "interkulturellen" Buffett überrascht - viele Zutaten waren selbstverständlich zuvor hier geerntet worden.
Für die Kinder- und Jugend-Kreativschule Jukus ist der Garten viel mehr als ein - hoffentlich noch lange andauerndes - Projekt. Ein Garten ist auch ein Ort des Lernens: Er bietet Möglichkeiten zur Beobachtung, des Erkennens von Prozessen und Verstehens und damit eine reichhaltige und produktive Grundlage für künstlerisches Schaffen. In seiner ursprünglichen Bedeutung steht das Wort "Kunst" für Wissen oder Wissenschaft und schließlich auch erworbene Fertigkeiten, etwas besonders gut zu können. Im Interkulturellen Garten, mit vielen Eindrücken und Begegnungen, wird lernen und bilden mit Kunst selbstverständlich. Davon haben sich am Kunstschultag auch Mitglieder aus Kommunal- und Landespolitik überzeugt. Tun Sie es ihnen nach. Ein Besuch lohnt sich!